die Vorstellung des Verkäufers bzw. Beraters, denn er ist das wichtigste Bindeglied zwischen Kunden und Un- ternehmen. 1. Was ist das Unternehmen genau? „Die Firma xy ist seit x Jahren ein ... mit x Standorten in ...“ 2. Was machen wir genau? Wofür ste- hen wir? „Wir sind die Experten im Be- reich x, y, und stehen für a und b.“ 3. Was genießen/schätzen Kunden be- sonders? „Unsere langjährigen Kunden schätzen vor allem unsere x,y und ge- nießen z...“ 4. Möglichst viel reden Man ist ja deshalb Verkäufer, weil man gerne redet. Und auch im Kunden- gespräch setzt der schlechteste Ver- käufer auf seine Stärken – und redet ganz, ganz viel. Er lässt den Kunden kaum zu Wort kommen. Dass in einem idealen Kundengespräch in der Analy- sephase eigentlich 80 Prozent der Zeit der Käufer spricht und nur zu 20 Pro- zent der Verkäufer, ist ihm egal. Silvia Agha-Schantl’s TOP Tipp: Über 90 % aller Abschlüsse scheitern, weil der Verkäufer den Abschluss zer- redet. Zerreden ist überreden, wirkt wie „jemandem etwas aufschwat- zen“ und ist weit weg von der Kunst des Überzeugens. Ein weiterer Grund ist, dass Kunden oft Signale geben, doch diese werden in der Euphorie des Kundengesprächs überhört oder nicht eindeutig hinterfragt – Missver- ständnisse vorprogrammiert. Zudem kommt die „Verkäufer-Krankheit“ hinzu, dass wir oft meinen, unsere Kunden selbst zu Experten ausbilden zu müssen, denn er muss ja ganz genau wissen, was er da kauft! Ach- tung: Nein. Bitte bilden Sie ihn nicht zum Fachmann aus, sind Sie sich un- sicher wie viel Sie sagen sollen, dann fragen sie einfach z. B.: „Herr Kunde, das waren die 3 Highlights. Sagen Sie, wie genau wünschen Sie sich jetzt De- tailinfos zur Technik, die in der Wär- mepumpe eingebaut ist?“ Wenn Sie den Nutzen, die Highlights kommu- niziert haben, reicht das Kunden oft- mals und sie sagen: „Verschonen Sie mich bitte mit Ein- zelheiten – ich will nur, dass das Ding zuverlässig klappt!“. Kunde erlöst, Sie effizienter im Kundengespräch. dem „Wunschpreis“, sondern immer nach der Preisobergrenze. Daran ori- entieren sich gute Verkäufer, niemals an der unteren Grenze. Darüber hin- aus gilt als Grundregel: Bevor ich nicht mind. 5 - 10 offene Fragen gestellt habe (je nach Produkt/Dienstleistung), gehe ich in keine Produktpräsentation. Das ist pure Zeitverschwendung für beide oder reines Glücksspiel. 5. Die ganze Produktpalette vorstel- len – viele Angebote vorlegen Wozu den Kunden fragen, was er will? Es reicht doch vollkommen, wenn man willkürlich den Produktkatalog erklärt – und dabei möglichst kein Produkt auslässt. Dann hat der Kunde eine Riesenauswahl, denkt sich der schlechteste Verkäufer. Eigentlich ist der Kunde zwar völlig überfordert und fühlt sich wie beim Arzt, der ohne nach dem Problem zu fragen seine Medikamenten-Palette vorstellt und den Kunden entscheiden lässt, das ist dem schlechtesten Verkäufer aber ziemlich egal. Von Vorselektion für den Kunden und individueller Ange- botsgestaltung hat er noch nie was gehört. Silvia Agha-Schantl’s TOP Tipp: Egal welche Branche: Der absolute Großteil der Verkäufer ist verleitet, viel zu schnell in die eigene Produkt- welt einzutauchen. Kunde fragt einen Immobilienmakler: „Haben Sie schöne Immobilien in Wien?“, und zack startet der Makler neben mir seinen Monolog und schwärmt von neun Wohnungen, obwohl er keine Ahnung hat, was der Kunde sucht. TIPP: Der Makler soll konkret erfragen: Was genau wird ge- sucht (Haus, Wohnung, Grundstück)? Wozu genau (Miete, Kauf, Anlage)? Wo genau in Wien? Preisobergrenze? Üb- rigens, viele fragen nach der „Preis- spanne/dem Preiswunsch“. Das interessiert mich als Top-Verkäufer nicht. TIPP: Fragen Sie also nicht nach 6. Keinen Nutzen aufzeigen Was zählt, sind für den schlechtesten Verkäufer die Fakten bzw. das Pro- dukt oder die Dienstleistung an sich. Welcher Nutzen damit verbunden ist, kümmert ihn wenig. Er erzählt zwar, was das Produkt kann, nicht aber, wie der Kunde davon profitiert. Auch die intelligente Argumentationskette – vom Vorteil für den Kunden über den Nutzen bis hin zum Beweis – inter- essiert den schlechtesten Verkäufer nicht. Silvia Agha-Schantl’s TOP Tipp: Haben Sie sich schon mal das Preis- schild eines Flatscreen TV’s im Media- markt genau angesehen? Da werden Sie erschlagen von Zahlen, Daten, Fakten. Das ist für Techniknerds und jene, die sich auskennen, spitze, aller- dings benötigt eine Durchschnittsper- son – so wie ich – den Verkäufer hier als Übersetzer, denn viele verstehen nur Bahnhof, wenn sie lesen: Ultra HD4K, UHD4K, DVB-T2 H.264, LAN, AVIn, Triple Tuner uvm. Da wäre es wesentlich verkaufsför- dernder, das zu übersetzen und dem Kunden zu sagen: „Liebe Kundin, das bedeutet, dass dieses Gerät auch in 4 Jahren noch topmodern ist, Sie das Gefühl haben, dass Sie bei Land- schaftsaufnahmen selbst vor Ort sind, weil das Bild sensationell scharf ist und...“ – d. h., statt Zahlen, Daten und Fakten wünschen sich viele Kunden den Mehrwert, den wahren Nutzen, dahinter zu erfahren, also verraten Sie ihn auch. BRANDaktuell25